Das gab Sascha Hildmann den Rest. Nachdem der Trainer von Preußen Münster in den Katakomben des Signal Iduna Parks von der Absage des Auswärtsspiels bei der U23 von Borussia Dortmund wegen eines verdächtigen Gegenstands im Stadion gehört hatte, wollte er zusammen mit Sportvorstand Peter Niemeyer zu den 1.400 mitgereisten Fans.
Die standen zuvor mehr als eine Stunde vor dem Stadion "Rote Erde" im Regen und warteten darauf, ob das Spiel angepfiffen wird oder nicht. Aber selbst das klappte an diesem Mittwochabend nicht. Als die Münsteraner einen Ordner gefunden hatten, der ihnen den Weg ebnete, waren die Anhänger schon auf dem Weg zurück nach Hause.
Die Krönung: Als Hildmann und Niemeyer danach zurück zum Mannschaftsbus wollten, wurde ihnen zunächst von einem übereifrigen Polizisten der Durchgang zurück zum 100 Meter entfernt stehenden Gefährt verwehrt. Sie hätten sich außerhalb der Sperrzone begeben und kämen deshalb nicht mehr rein. Egal, wer sie seien.
Nach einigen Diskussionen durften sie aber doch noch zurück. "Die Polizei regelt das, dass die Fans sofort wieder zurückkommen", sagte Hildmann, der die Anhänger gerne dennoch persönlich in die erzwungene Winterpause entlassen hätte.
"Das ist natürlich schon eine harte Nummer, dass das hier so eine Wendung nimmt", war Hildmann bedient. "Hier wird eine Pyrobombe oder was auch immer platziert und du kannst deswegen kein Fußball spielen, das ist schon bitter."
Leider sei das kein Einzelfall mehr, die Entwicklung sei bedenklich: "Ich glaube leider ist das heute beim Fußball irgendwie Gang und Gäbe geworden, wenn ich an Elversberg denke, Braunschwieg oder Hannover. Das ist ein bisschen schade. Ich finde es echt traurig."
Dabei sei es auch egal, wer dafür verantwortlich sei. "Von wem das Ding jetzt kommt, habe ich auch keine Ahnung. Das ist so bitter. Es waren 5.000 Zuschauer erwartet, wir hatten richtig Bock", ärgerte sich Hildmann. "Wir wollten unbedingt spielen. Wir wollten das nochmal mitnehmen. Wir waren gut vorbereitet, es waren alle fit. Das ist schon echt ärgerlich. Es nervt kolossal."